Informationen über Kabelbinder
Über Kabelbinder
Kabelbinder (englisch: cable tie – also: Kabelkrawatte oder – mit dem alten Wort Binder statt Krawatte – Kabelbinder) entstanden in den 1950er Jahren. Ursprünglich wurden sie entwickelt, um verschiedene Kabel oder auch ganze Kabelbäume aneinander oder an anderen Dingen zu befestigen. Der US-Amerikaner George M. Rapata beantragte im Oktober 1954 ein Patent auf Kabelbinder aus Kunststoff. Rund sechs Jahre später – 1960 – erhielt er dafür das Patent. Und wie das mit Idee immer so ist: Oft ist man damit nicht allein. So brauchte das Unternehmen Thomas & Belt 1958 seine sog. „Ty-Rap“-Kabelbinder auf den Markt. Diese Kabelbinder hatten jedoch einen Metallverschluss.
Heute kommt bei klassischen Kabelbindern Polyamid 6.6 zum Einsatz – und dies etwa seit 1968.
Zur Gruppe der Polyamide gehört u.a. auch das Material mit dem geschützten Markennamen „Nylon“, so dass mitunter auch von „Nylon-Kabelbindern“ gesprochen oder geschrieben wird. Korrekt und allgemeingültig ist jedoch „Polyamid 6.6“ – oder kurz: „PA 6.6“.
Polyamid 6.6 hat besondere Eigenschaften, die günstig für den klassischen Kabelbindereinsatz – also das Zusammenbinden und Fixieren von Kabeln oder Kabelbäumen sind. Dazu gehört, dass das Material selbstverlöschend ist, grundsätzlich eine hohe Festigkeit, Steifigkeit und Härte aufweist sowie formbeständig auch bei Wärmeeinwirkung ist. Hinzu kommt auch eine hohe Abriebfestigkeit. Und um auch in besonderen Umgebungen eingesetzt werden zu können, in denen mitunter Kabel gebunden werden, ist es hoch beständig gegen Alkalien, Öle, verschiedene Ölprodukte, Schmierfette und Chloratlösungsmittel.
Natürlich gibt es heute auch Kabelbinder in vielen anderen Materialen, zum Beispiel auch aus Metall oder Polyurethan. Letzteres verleiht Kabelbindern hochelastische Eigenschaften. Kabelbinder aus Polyurethan oder Metall finden Sie bei haushaltskabelbinder.de nicht. Wir bieten ausschließlich klassische Kabelbinder aus PA 6.6 oder auch Polyamid 6.6 an.
Über Temperaturbeständigkeit & Verarbeitungstemperatur
Die auf haushaltskabelbinder.de angebotenen Kabelbinder sind aus dem Material Polyamid 6.6 (kurz: PA 6.6) gefertigt. Damit sind sie temperaturbeständig im Bereich von etwa -10 °C bis etwa +85 °C. Das heißt, dass sie im verarbeiteten – also gebundenen – Zustand mit diesem Tempertaturbereich mindestens provisorisch gut klar kommen. Allerdings ist dies eher eine theoretische Annahme, denn in der Praxis kommen verschiedene Einflussfaktoren zusammen: Luftfeuchtigkeit, Sonnen- und damit UV-Strahlung, auf die Binder wirkende Kräfte etc. Dennoch kann man gut sagen: Klassische Kabelbinder sind für den Einsatz in Haus, Hof und Garten, im Alltag und im Hobby gut geeignet – auch wenn sie eigentlich für andere Dinge (Binden von Kabeln und Kabelbäumen) erdacht und produziert sind. Heute sind vielfach eine Allzweckwaffe und selbst aus kleinen Werkzeugköfferchen und vielen Küchenschubladen kaum noch wegzudenken.
Von der Temperaturbeständigkeit muss die Verarbeitungstemperatur unterschieden werden, denn bei letzterer geht es um die Temperatur während des Bindevorgangs. Dies ist der sensibelste Bereich für den Kabelbindereinsatz, denn dabei werden die Binder am stärksten beansprucht. Nicht selten werden Binder extrem gebogen oder angerissen, um sie möglichst unkompliziert richtig fest zu bekommen. Dies kann die Binder jedoch beschädigen. Die besten Eigenschaften – und damit auch bessere Reißfestigkeit bei unsachgemäßer Anwendung – haben Kabelbinder, nachdem sie mindestens 24 Stunden bei Zimmertemperatur gelagert wurden und bei mindestens 15 °C verwendet werden. Je kälter es wird und je länger und kälter Binder gelagert wurde, desto spröder werden sie. Daher empfehlen wir: Im Zweifel aus dem frostigen Gartenschuppen einfach einen Tag auf den Küchenschrank legen.
Über Zugkräfte
Bei vielen Kabelbindern wird in den Produkteigenschaft die sog. Zugkraft angegeben. Dies erfolgt korrekt in der Eigenschaft Newton (kurz: N). Damit wird internation Sir Isaac Newton geehrt, der bspw. die physikalischen Bewegungsgesetze beschrieben hat und damit den Grundstein für die klassische Mechanik gelegt hat.
Die Kraft setzt sich zusammen aus Masse und Beschleunigung. Und Beschleunigung wiederum aus Entfernung und Zeit. Daher ist eine Beschreibung der Zugkraft in Kilogramm nicht ganz korrekt – denn es fehlt die Beschleunigung. Allerdings kommt man ohne Berücksichtigung einer Beschleunigung zumindest in die Nähe einer Beschreibung in Kilogramm.
Konkret heißt das: Wenn Kabelbinder eine Zugkraft von 100 N aushalten, dann sollte man vorsichtig ein Gewicht von etwa 10 kg an sie hängen können. Da aber die Beschleunigung ein wichtiger Faktor für die wirkenden Kraft ist, reduziert ein kräftigen Anreißen der Kabelbinder das haltbare Gewicht deutlich.
Deutlich wird dieses Prinzip auch beim Winddruck – als Kräfte die auf eine Fläche wirken, wenn Wind dagegen weht. Steigt die Windstärke von 3 auf 4 Beaufort – was einer Steigerung von 19 auf 28 km/h entspricht, steigt der auf einen Quadratmeter wirkende Winddruck auf mehr als das Doppelte.
Daher empfehlen wir: Im Zweifel dickere Kabelbinder nutzen.